Online-Übertragung: Slow Vinyasa / Rückenyoga

Mein erstes Mal mit Yoga in Berührung, wurde mir schwindelig in einem Hot Yoga Studio in Australien. Danach gab’s kein zurück. Seitdem hatte mein Leben viele Stationen, ich war viel in der Welt unterwegs und bin verschiedenen Yoga-Praktiken über den Weg gelaufen. In Chile habe ich in einem Community Center von Buddhisten Hatha Yoga gelernt. Auf einer Demo in Berlin hat mich Acro-Yoga gepackt. Nach Kiel kam ich für ein Studium in Umweltökonomik und Umweltwissenschaften, doch schnell wurde das Studium nicht mehr zum Haupt-Fokus. Stattdessen gab mir Kiel ein zuhause, einen Ort an dem ich nach so vielen verschiedenen Orten und Eindrücken endlich mal zur Ruhe kommen konnte. Äußere Inspirationen sind toll, doch sie brauchen auch Zeit und Ruhe, um sie zu verarbeiten. Nach einer kurzen Zeit des Ankommens in Kiel kam dann auch durch Corona die Innenkehr. Wie geht’s mir eigentlich? Wie geht‘s meinem Körper? Seit Jahren schleppte ich Rückenschmerzen von einem nicht behandelten Bandscheibenvorfall mit. Ich ging zur Physio. Ich sollte aufhören mit Fußball und Volleyball, was ein so wichtiger Ausgleich für mich war. Ich sollte Übungen machen und spazieren gehen, doch ich hatte keine Freude dabei. Mit Yoga wollte ich meinen Rücken wieder stärken, doch auch nach so mancher Yoga-Stunde hatte ich mehr Rückenschmerzen. Führe ich die Übung falsch aus? Seit meinem Bachelorstudium in Holland 2019, sparte ich schon auf eine Yoga-Ausbildung. Mit dem Willen, das für meinen eigenen Körper - und vielleicht auch für andere mit Rückenschmerzen - Erleichterung zu finden, habe ich mir nun die Ausbildung hier im Yoga-Moment Studio endlich ermöglichen können. Mein Rücken ist gestärkt, die Schmerzen kann ich regulieren. Ich kann wieder Fußball und Volleyball spielen. Aber Yoga bleibt. Die tiefe Einkehr in mich selbst, das tiefe bewusste Atmen, die Bewegung im Fluss, die Wärme und Energie, die durch meinen Körper fließt lassen mich nicht mehr los. Die Vielfalt an Bewegungsarten verschiedener Praktiken finde ich bereichernd. Yoga ist für mich eine Möglichkeit, sich dem eigenen Körper ganz bewusst hinzuwenden, sich der Mühle des kapitalistischen ausbeuterischen Systems, der Hektik, dem Druck immer mehr zu machen und besser zu sein, des ständigen Vergleichs und des Konsumzwangs zu entziehen. Still zu werden. Reinzufühlen. Bei sich anzukommen. Angestaute oder gehemmte Energie durch sanfte oder kraftvolle Bewegung freizusetzen. Sich selbst ein bisschen heilsame Zeit zu schenken. Das möchte ich gern teilen in meinen Yoga-Stunden.

♦ ausgebildete Yogalehrerin nach den Yoga Alliance Richtlinien im Vinyasa Yoga